Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist ein wissenschaftlich begründetes und vielfach erprobtes Verfahren der Psychotherapie zur Behandlung von psychischen Problemen und Störungen wie z. B. Angst und Phobien, Depression, Essstörungen, Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen, Belastungs- und Anpassungsstörungen, somatoforme Störungen (z. B. körperliche Beschwerden unklarer Ursache) oder chronische Schmerzsyndrome.

Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass das problematische Verhalten im Laufe des Lebens erlernt wurde – dementsprechend kann dieses Verhalten auch wieder verlernt werden. Unter „Verhalten“ wird ganzheitlich die „Summe aller Lebensäußerungen“ verstanden, also das permanente Wechselspiel zwischen dem Denken und dem Fühlen, den körperlichen Prozessen sowie dem Tun und Handeln.

Um die Lernprozesse zu verstehen, die das problematische Verhalten ausgelöst haben und es weiterhin aufrecht erhalten, ist es sehr wichtig, dieses selbst sowie auch dessen Bedingungen der ursprünglichen Entstehung genau zu erfassen. Zu Beginn der Therapie steht somit eine ausführliche Anamnese („Krankheitsgeschichte“) einschließlich der Erhebung der biographischen Lebensentwicklung. Anhand einer Problem- und Verhaltensanalyse wird dann untersucht, welche Gedanken, Einstellungen und Verhaltensmuster mit den Problemen einhergehen und zur Entwicklung sowie zur Aufrechterhaltung der psychischen Beschwerden geführt haben. Diese Analyse führt zu einem plausiblen Verständnis der Störung und zeigt Wege der erfolgversprechenden Veränderung auf.

Mit Ihnen zusammen werden anschließend Ihre individuellen Therapieziele abgesprochen und die dazu notwendigen Behandlungsschritte erarbeitet. In der Verhaltenstherapie finden schließlich eine Vielzahl von Methoden und therapeutischen Techniken Anwendung, um eine an den individuellen Bedürfnissen orientierte psychotherapeutische Behandlung zu realisieren.

Dazu kann der (sokratische) Dialog ebenso zählen wie Rollenspiele und insbesondere auch therapeutische Aufgaben, die Sie zwischen den einzelnen Therapiesitzungen durchführen, wie z. B. Selbstbeobachtungen oder spezifische Übungen, z.B. zur Erreichung von Entspannung. Hilfreich kann u. U. auch sein, sich dem Problem, z. B. der Angst,  in einer Konfrontation bzw. Exposition unter therapeutischer Anleitung zu stellen.

Die Verhaltenstherapie ist dabei immer ein transparentes sowie ziel- und lösungsorientiertes Verfahren. Sie sind zu jeder Zeit in den Therapieprozess eingebunden und gestalten diesen aktiv mit.

Das Ziel einer Verhaltenstherapie ist die Unterstützung Ihrer Fähigkeiten sowie die Anleitung zur Entwicklung neuen, alternativen Verhaltens, um langfristig Ihre Probleme eigenständig lösen zu können und eine aktive Rolle bei der Gestaltung Ihres eigenen Lebens einzunehmen (Hilfe zur Selbsthilfe).

Die Verhaltenstherapie hat sich bei verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Depression, Angst, Panik, Phobien, Zwängen oder Essstörungen als überaus wirksame Behandlungsmethode bewährt. Sie gewährt „Hilfe zur Selbsthilfe“, fördert die Achtsamkeit und die Fähigkeiten zur Selbstregulation und entwickelt ein aktives Handeln und angemessene Denkweisen.